Journalisme et compréhension franco-allemande " der Weg ist das Ziel "

      ARTE ou Paris-Berlin, ReD ou la Gazette de Berlin : le franco-allemand fait-il définitivement partie du paysage journalistique? Coordinatrice du Prix franco-allemand du journalisme, Natalie Weber occupe une place de choix pour répondre à la question. 


         Was ist der deutsch-französischer Journalistenpreis?
        Entstanden ist der Preis 1983 als spätes Kind des Elysée-Vertrages. Unser Ziel ist das bessere Verständnis zwischen den beiden Ländern. Der Preis wird an Autoren oder Redaktionen verliehen, für Beiträge, die deutsche Themen aus französischer Sicht, oder französische Themen aus deutscher Sicht, europäische Themen aus Sicht der einen oder der anderen Nachbarnländern, oder deutsch-französischen Themen aus Sicht eines dritten Landes behandeln. Wir haben vier Hauptkategorien: Printmedien, Fernsehen, Hörfunk und Internet. Dazu haben wir auch einen Medienpreis und einen Nachwuchspreis für Autoren, die maximal 30 Jahre alt sind.

Wurde das Ziel 28 Jahre nach der Entstehung des Preis noch nicht erreicht?
In dem Fall ist der Weg das Ziel. Ich glaube nicht, dass man dieses Ziel allein durch den Preis erreichen kann. Ich weiß auch nicht, ob man irgendwann das Ziel erreicht haben wird. Auf den ersten Blick ist das Thema „deutsch-französisch“ sehr selbstverständlich, nach dem Moto: wir sind schon so lange gute Nachbarn, wir kennen uns doch super, da weiß man eigentlich alles. Und eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Die beiden Völker wissen herzlich wenig übereinander. Gerade in wirtschaftlich schwierige Zeiten werden doch immer wieder alte Klischees aufgewärmt – und das auch durch seriöse Medien. Man kann eigentlich nur staunen. Es geht uns eben darum, Journalisten zu fördern, die gut recherchierte Beiträge dazu leisten. So, dass das Wissen über das andere Land zunimmt.
Kann man von einem deutsch-französischen Journalismus reden? 
Es gibt Menschen, die sich darum bemühen. Sehr viele jüngere Menschen machen gemeinsam Internetseite oder Blogs, es gibt Zeitschriften wie Paris-Berlin, La Gazette de Berlin, oder natürlich ARTE. Aber die Mediensysteme sind sehr unterschiedlich bzw. unvereinbar. Entweder ist eine Gruppe von Menschen bereit, sich aus diesen Mediensystemen auszuklinken und ihre eigene Sache zu machen, wie Blogs, Internetseiten und Zeitungen. Oder wir haben Unternehmen wie ARTE, dessen Programm in der Mehrheit von ARTE Deutschland oder ARTE France zugeliefert wird. Die Zentrale in Straßburg achtet dann darauf, dass es ein Gleichgewicht gibt. Ob man daraus ableiten kann, dass es wirklich ein deutsch-französisches Journalismus an sich gibt, da bin ich sehr skeptisch.

Was erwarten Sie für die nächsten Jahre?
Es gibt viele und interessante Beiträge, die sich mit dem aktuellen Weltgeschehen, einem Gipfel oder einem Gesetz beschäftigen. Es gibt aber auch Autoren, die sich ganz eigene Themen suchen, die nachbohren, recherchieren, wo man nicht von selber drauf gekommen würde. Diese Beiträge sind besonders spannend, weil sie einen Blick eröffnen, mit dem man gar nicht gerechnet hat – auch nicht als Kenner. Ich wünsche mir, dass die jungen aber auch die älteren Kollegen den Mut haben, diesen anderen Weg zu gehen und dass sie von Redaktionen und Medien unterstützt werden.



Article rédigé par Gaelle Dietrich

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