Wann habt ihr euch das letzte Mal gefragt, woher eine Redewendung eigentlich kommt?
Bei mir war es soweit, als ein Dozent meine
letzte Klausur mit den Worten „Die Argumentation hat weder Hand noch Fuß“
kommentierte.
Eine Argumentation mit Hand und Fuß, das klingt
doch irgendwie merkwürdig, oder? Während ich mir vorstelle, wie mein
Klausurbogen sich vor dem Dozenten aufbaut, mit dem Fuß auf den Boden stampft
und wild mit der Hand gestikulierend meine Thesen untermalt, suche ich im
Internet nach dem Ursprung dieser Redewendung.
Dabei stoße ich auf die französische Übersetzung sans queue ni tête. Weder Kopf noch Schwanz? Irgendeinen Grund muss es wohl haben, dass man für nicht gut durchdachte Unternehmungen oder, in meinem Fall, möglicherweise leicht unlogisch formulierte Argumente, in beiden Sprachen Körperteile verwendet.
Dabei stoße ich auf die französische Übersetzung sans queue ni tête. Weder Kopf noch Schwanz? Irgendeinen Grund muss es wohl haben, dass man für nicht gut durchdachte Unternehmungen oder, in meinem Fall, möglicherweise leicht unlogisch formulierte Argumente, in beiden Sprachen Körperteile verwendet.
Aber was haben Hand und Fuß mit Kopf und Schwanz gemeinsam?
Als ich die Erläuterung zu sans queue ni tête durchlese, merke ich, dass ich auf dem Holzweg
bin. Der französische Ausdruck hat nichts mit irgendwelchen Körperteilen zu
tun, viel mehr bezieht er sich auf Anfang (tête)
und Ende (queue) einer Geschichte,
ohne die die übrige Geschichte keinen Sinn ergeben würde.
Die Redewendung weder Hand noch Fuß hat immerhin tatsächlich etwas mit den
Körperteilen zu tun. Allerdings war ich auch hier auf der falschen Fährte. Sie hängt nicht mit der mittlerweile weitverbreiteten
Auffassung zusammen, dass die Art etwas zu präsentieren mindestens genauso
wichtig ist, wie der Inhalt der Aussage. Dafür liegt ihr Ursprung schon zu weit
zurück, dieser Ausdruck stammt nämlich aus dem Mittelalter. Damals war für den
Mann ein intakter Körper lebenswichtig. Ohne die rechte Hand, mit der er das
Schwert führte und ohne den linken Fuß, den er zum Besteigen des Pferdes brauchte,
war er verloren.
In etwa so, wie meine Klausur.
Annika Thies
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