Zum vierten Mal in Folge findet in Lyon von 27. bis 30. Mai
das EUROPEAN LAB statt – ein Forum zur
Kulturinnovation in Europa, an dem an vier Tagen Vertreter aus Kunst, Kultur
und Medien auf Unternehmer und Politiker aus der Kulturbranche treffen. Das EUROPEANLAB sucht den Dialog zwischen Politik und Kulturinstitutionen
anzuregen. Im Mittelpunkt steht dabei die einzigartige Kultur, die es in der
Schaffung eines gemeinsamen Europa zu fördern gilt – die Art und Weise, wie
dies aktuell geschieht ist angesichts der fortschreitenden digitalen und
globalen Revolution eine veraltete. Gerade im Rahmen der gestrigen
Europawahl-Ergebnisse, in der rechte Parteien außergewöhnlich stark waren, schwebt
das Projekt eines gemeinsamen Europas in Gefahr.
Die diesjährige Thematik lautet „EUROPEAN
CULTURE REFRESH“ und entspringt der Idee, europäische Politikkultur
müsse zeitgemäß angepasst und umgestaltet werden, um neuen Projekten und
kulturellen Akteuren einen angemessenen Platz bieten zu können. Das EUROPEAN
LAB findet in verschiedenen thematisch passenden Einrichtungen in
Lyon statt, darunter in Confluence, dem neuen Stadtteil Lyons, der auf
einzigartige Weise eine industrielle Vergangenheit mit zeitgenössischer,
ökologischer Architektur vereint.
An vier Tagen werden vier verschiedene und aktuelle Themen
behandelt: am ersten dreht sich alles um die Frage, wie sich die Politik
entwickeln muss, um mit der sich strukturell rasant wandelnden Kultur interagieren
zu können. Hierfür werden Kulturbeauftragte aus verschiedenen europäischen
Städten befragt - unter anderem aus der diesjährigen Kulturhauptstadt Riga. Der
28. ist der Rolle der Kultur in der Entwicklung urbaner Räume in Europa
gewidmet. Hier geht es darum, welche Rolle dem Bürger und Nutzer in der
modernen Stadtentwicklung zukommt. Bereichert werden die Veranstaltungen durch
Gastbesuche von Architekten, Soziologen und Journalisten aus ganz Europa. Am
dritten Tag geht es um Medien, Entrepreneurship und Projektentwicklung in der
Kultur. Wem gehört die Zukunft, welche Alternativen in der Nutzung von Medien
gibt es und wer sind die Gegenmächte des kulturellen Unternehmertums? Zu Gast
sind Vertreter aus Creative Crowdsourcing, Musikstreaming-Dienstleister oder
Medien. Am 30. und letzten Tag soll sich mit der Nachhaltigkeit der
Musikindustrie auseinandergesetzt werden. Neue Denkweisen und Innovationen der
Musikindustrie, die auf ausbalancierte Rechte von Produzenten und Konsumenten
abzielen sollen den Fokus wieder auf künstlerisches Schaffen richten, um dessen
Vielfältigkeit und Zugänglichkeit zu sichern.
Als junges, politisches und dynamisches Event vergisst das EUROPEAN
LAB außerdem nicht, sich solidarisch zu zeigen: Zu Gast wird ein
Vertreter der ukrainischen nichtstaatliche Stiftung IZOLYATSIA
sein. Die Stiftung hat ihren Sitz in Donetsk, im Osten der Ukraine
und engagiert sich für sozialen und kulturellen Fortschritt in der Ukraine. Ein
Teil des Eintrittspreises, den jeder Besucher für das EUROPEAN
LAB zahlt, geht an diese Stiftung.
Die Eintrittspreise für Konferenzen und Veranstaltungen
liegen zwischen 5 – 7€, die Veranstaltungsorte variieren. Mehr Informationen
und Programmdetails unter http://www.europeanlab.com/.
Nadia Wolf
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