„Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“

Ein Abschluss, drei Länder, unzählbare Eindrücke.
Drei Absolventinnen des binationalen Bachelor-Studiengangs Europäische Studien/ Études Européennes (Paderborn/ Le Mans) zog es nach ihrem Abschluss im September 2012 erneut ins europäische Ausland. Kirsten Blechinger zum Auslandssemester nach Portugal, Nadine Wiedemeier arbeitete ein Jahr lang bei Google in Irland und Lisa Wortmeyer zog es zum Masterstudium in die Hauptstadt der Europäischen Union.
                



Im ersten Teil der virtuellen Europareise führt uns Kirsten Blechinger durch Lissabon, eine europäische Großstadt direkt am Meer, in der sich das Leben vor allem auf den Abend konzentriert. Am Praça do Comércio kann man das bunte Treiben beobachten und selbst Teil davon werden. Ein besonderes Erlebnis ist auch die Fahrt mit der Tram aus den 30er Jahren über die Hügel von Lissabon.
Kirsten studiert Internationale Beziehungen und schreibt gerade ihre Masterarbeit. Trotzdem hat sie sich Zeit genommen, sich für uns an die von Palmen, Kakteen, und blühenden Orangenbäumen gesäumten Straßen und verwinkelten Gassen zu erinnern.

„Einmal in einer Großstadt am Meer leben, im Süden, wo es das ganze Jahr lang warm ist“, das war schon lange ein Traum von Kirsten. Diesen Traum hat sie sich im letzten Jahr erfüllt.
Von September 2013 bis Mitte Februar erlebte sie den portugiesischen Unialltag an der Universidade de Lisboa, der für Masterstudierende erst um 18 Uhr beginnt und um 22 Uhr endet. Viele ihrer portugiesischen Kommilitonen arbeiten tagsüber. Obwohl an der Uni etwa 120 000 Studierende eingeschrieben sind, hatten ihre Kurse die Größe einer Schulklasse. Zu Kirstens Dozenten zählte auch Luís Amado, ehemaliger portugiesische Außenminister. So wird Politik sehr anschaulich gemacht.

Die Kurse finden größtenteils in portugiesischer Sprach statt. Portugiesisch Sprachkurse hatte sie schon während des Bachelors belegt. „Ein bisschen was ist schon dran, an dem Sprichwort: Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“, so Kirsten. Anders als bei ihrem Frankreichaufenthalt kam sie sich aufgrund der fremden Sprache und Kultur manchmal vor, wie ein Langzeittourist. „Es macht schon einen Unterschied, ob ich es gerade so schaffe, mein Anliegen deutlich zu machen oder ob ich auch in der Lage bin, mal einen Witz in der Landessprache zu machen.“
Fehlende Sprachkenntnisse machen sich auch beim Einkaufen bemerkbar, denn wenn man nicht aufpasst, wird man in den Geschäften auch gerne mal übers Ohr gehauen.

Ein Highlight ihres Aufenthalts war ihr Praktikum bei der Portugiesischen Marine in der Abteilung Internationale Beziehungen im Anschluss an ihr Auslandssemester. Dort erstellt sie u.a. Einladungen und Dossiers zur Vorbereitung binationaler Treffen. Als erste ausländische Praktikantin überhaupt, sitzt sie mittags beim Essen mit den Offizieren am Tisch und lernt nebenbei, wie man eine Banane mit Messer und Gabel schält.

Kirsten hat sehr viel mitgenommen aus ihrem Portugalaufenthalt. Sie ist nicht nur reicher geworden an Erfahrungen, sondern auch an Ruhe und Selbstbewusstsein.

Autorin:  Annika Thies  

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